Montag, 14. Juli 2008

Sensapolis Böblingen

Hi zusammen,
nachdem Isabel heute mit uns im Sensapolis in Böblingen war, hier ein kurzer Bericht:

Zunächst das Fazit: Der „Park“ ist TOP! Die Thematisierung des Raumschiff- und Schlossbereichs toppt selbst Disney. Es wird auf sehr viele Details wert gelegt, was auch den happigen Eintrittspreis (11,- außerhalb der Ferien in der Woche, sonst 16,-) akzeptabel macht.

Beim Eintritt bekommt man, vergleichbar mit Großraumdiscotheken, eine Karte mit der auch Speisen und Getränke bezahlt werden. Zur linken befindet sich dann das Raumschiff, ganz links gibt es einen Raum mit interaktiven Ausprobierelementen zum Thema Geruch, Sehen etc. Die Ausprobiermöglichkeiten sind allesamt für Isabel und mich einmalig und wesentlich hochwertiger als z.B. im Science Center im Potts Park. Als Beispiel sei eine Stimmungserkennung des Fraunhofer Institutes genannt, die Gesichter, Geschlecht und Stimmungslage erkennt und visualisiert. Oder auch Gerüche zu erkennen und den Farben gelb/grün zuordnen war sehr interessant. Die „Nichts-Schnecke“, bei der man in eine Schnecke geht die vollends mit Schallschluckwandbezug ausgekleidet ist, war mir bislang auch unbekannt. Es bildet sich im Inneren ein Druck auf den Ohren, weil man nichts mehr auf dem Ohr wahrnimmt. Sehr interessantes und einmaliges Erlebnis.

Weiter geht’s zum Raumschiff. Dort gibt es im ersten Stock „Aliens“ zu sehen, die teils Animatronics sind. Weiterhin gibt es ein kostenloses Licht-Schießspiel, das ähnlich wie die bekannten Western-Schießbuden bei jedem Lichttreffer eine Aktion auslöst. Isabel hat es sehr gefallen, auch der kranke Alien-Animatronic, dem man durch Knöpfchendrücken Medizin verabreichen konnte, hat ihr gefallen. Nicht so toll befanden sowohl Isabel als auch der Papa zwei große Beamerleinwände („4D-Kino“), auf die die Probanden mit Lichtpistolen geschossen haben und Astereoiden abgewehrt haben. Die mutigen Asteroids-Ritter sitzen dazu auf motorradähnlichen Raumgleitern, die permanent die gleiche Pferdchenhüpfbewegung gemacht haben. Nachdem die Mama auf diesem Teil die Höchstpunktzahl erzielt hatte, fand sie das ganze natürlich ganz toll…

Weiterhin gibt es einen Gang durch rollende Tonnen, der sehr schön gestaltet ist. Isabel fand das eher Übelkeit anregende Gefühl nicht so toll, dem Papa hats gefallen. Weiterhin gibt es ganz oben im Raumschiff noch 4 extreme Steilrutschen. Diese sind ab 1,60m und im Liegen zu berutschen. Der Papa hats gewagt, es war ein sehr intensives Erlebnis und nicht mit herkömmlichen Steilrutschen (die es auch im Sensapolis gibt) zu vergleichen. Man hebt dermaßen ab und schleudert in die nächste Kurve, die dann wieder in einen Abhebevorgang mündet, dass es einem Angst und Bange wird. Am Ende hatte Papa 2 rote Abschürfungen am Rücken, aber es hat sich gelohnt! Leider -- und das ist das größte Problem an den Rutschen im Sensapolis -- gibt es keinerlei Matten. Der Papa hat, vorgewarnt durch Erlebnisse im Heide Park, seine Schuhe ausgezogen. Die Mama hat dies auf einfachen Kinderrutschen nicht gemacht, und ist recht heftig gepoltert. Matten würde ich als eine der wichtigsten Maßnahmen ansehen, um Stoppen durch das Gummi an den Fersen zu verhindern.

Nach Verlassen des Bereiches um das Raumschiff findet sich als nächstes das Märchenschloss. Unten in der Schatzkammer hat unser Besuch angefangen. Dort gilt es Schatztruhen mittels zu suchenden Geheimcodes zu öffnen, bevor im ersten Stock die Räumlichkeiten des Schlosses zu bewundern sind. Diese sind außergewöhnlich detailliert thematisiert, und selbst dem eingefleischten Disneybesucher bietet sich ein Staunen, wenn sich das königliche Badezimmer, der verspielte Ballsaal oder der Thronraum auftut. Natürlich kann auch der Schlossturm bestiegen werden, und ein wunderbarer Ausblick auf das Raumschiff, das angrenzende Bistro/Restaurant sowie das Piratenschiff genossen werden kann. Von den Attraktionen her bietet das Schloss eine extrem hohe Thematisierung und sehr viel zu entdecken. Die Titel der Bücherrücken in der Bibliothek lassen dem Besucher ein großes Schmunzeln ablocken. Für Erwachsene lädt dieser Themenbereich eher zum Ansehen ein.

Ganz im Gegensatz zu der Kletterwand, die sich gleichzeitig von 5 Klettereren bezwingen lässt. Der Papa ist bis zur Hälfte gekommen und wahr unheimlich stolz, es so dann doch so hoch geschafft zu haben und sich mit viel Herzklopfen in die Sicherungsseile zum Abseilen geschmissen zu haben.

Weiterhin gibt es noch einen tollen „Wasserspielplatz“, der mit den herkömmlichen Wasserspielplätzen, wie sie sich z.B. auf der Landesgartenschau Rietberg oder auch im Potts Park befinden, nur das Element Wasser gemeinsam hat. Es gibt so viele Spielmöglichkeiten mit Bällen und Booten, mit Wasserpistolen und Wasserablenkrollen, dass Isabel nachher Klatschnass war und erstmal umgezogen werden musste ;-)

Das Piratenboot hingegen enttäuscht Erwachsene eher, es ist für Kinder zum Toben geeignet. Genauso wie der Dschungel-Urwald, ein Standard-Kinderspielhaus auf mehreren Ebenen, mit Ballpool in der Mitte und Ballkanonen in den oberen Etagen. Dafür gibt es noch einen Seilgarten ganz oben unter der Hallendecke, den wir aber aus Zeitgründen nicht mehr ausprobiert haben. Der Seilgarten sah auch im Vergleich zu „echten“ Seilgärten wie z.B. dem Paderkletterpark nicht so spannend aus.

Wir haben dann noch die Gastronomie ausprobiert, und vom riesigen Schokoladenbrunnen einen Früchtespieß mit Schokolade für 3,50 gekauft, der sehr lecker war und dem Konzept des Sensapolis, einmal etwas ganz anderes zu bieten, vollends entsprach.
Weiterhin gibt es neben dem Schloss noch Themenräume für Geburtstagsfeiern, die auch sehr gut gestaltet sind.

Insgesamt können wir einen Besuch sehr empfehlen, allerdings mit der Einschränkung eher an Wochentagen außerhalb zu kommen. Erstens gilt da der ermäßigte Tarif, zweitens ist die Kapazität der Attraktionen allesamt eher begrenzt, und wer einmal versucht hat als Erwachsener in einem Kinderland eine belagerte Attraktion ohne Anstellqueue auszuprobieren, wird sehr schnell durch das Gewusel der Kinder die Lust am „Anstehen“ verlieren. Deshalb eher die Spitzenzeiten meiden. Die Gastronomie war qualitativ sehr hochwertig, und die Toiletten sehr sauber. Einzig die Preise sind im oberen Bereich angesiedelt.

Für Kinder im Entdeckeralter ist das Sensapolis das Paradies, für kleinere Kinder mit hohem Bewegungsdrang sind klassische, unthematisierte Kinderländer mit Hüpfburgen genauso geeignet, da dort die Aufsicht wesentlich einfacher ist als im eher unübersichtlichen Sensapolis.

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